Geschichte

Vom Gasthaus zum Museum

Der Turmhahn ist in Cleversulzbach allgegenwärtig

Schon viele Jahre lang kamen Mörikefreunde von nah und fern nach Cleversulzbach, um in der Mörike-Stube des damaligen Gasthauses "Zum alten Turmhahn", eingerichtet und gepflegt von der Wirtin Margarete Seebold, des großen Lyrikers zu gedenken.

Nach dem Tod von Margarete Seebold bemühten sich engagierte Cleversulzbacher Mörikefreunde, die Sammlung zu erhalten und in angemessener Form wieder auszustellen.
Die Arbeitsstelle für literarische Museen, Archive und Gedenkstätten in Baden-Württemberg beim Schiller-Nationalmuseum und Deutschen Literaturarchiv in Marbach wurde eingeschaltet, welche dann das Mörike-Museum in Cleversulzbach konzipiert und eingerichtet hat. Die aus dem Nachlass von Margarete Seebold stammenden und von der Volksbank Möckmühl-Neuenstadt für die Stadt Neuenstadt erworbenen Stücke sind ergänzt worden durch weitere Stücke oder Faksimiles verschiedener Archive. Das Museum wurde am 6. September 1996 durch den Staatssekretär Dr. Christoph Palmer vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Stuttgart, feierlich eröffnet.
Besonders eingesetzt haben sich Werner Uhlmann, Ortsvorsteher von Cleversulzbach, sowie Rolf Bernauer, der damalige Bürgermeister von Neuenstadt, Helmut Braun, Rektor i.R.(†), Cleversulzbach und Gottfried Reichert, der damalige Rektor des Progymnasiums Neuenstadt.

Die Betreuung des Museums übernahm der auf Initiative von Werner Uhlmann gegründete Freundeskreis Mörike-Museum, der zunächst aus 15 Mitgliedern bestand und nun rollierend den Museumsdienst an allen Sonn- und Feiertagen sowie zusätzlich vereinbarte Führungen durchführte.
Aus praktischen Gründen wurde später eine offizielle Vereinsgründung beschlossen. Der Verein wurde am 26.2.2001 unter dem Namen Freundeskreis Mörike-Museum Cleversulzbach e.V. beim Amtsgericht Heilbronn eingetragen.
Der Freundeskreis ist Mitglied in der 2002 in Ludwigsburg gegründeten Mörike-Gesellschaft e.V.

Eine Erweiterung des Museums durch zwei zusätzliche Räume konnte als Höhepunkt des Mörikefestes am 3. Juli 2004 eingeweiht werden. Nach zweijähriger Umbau- und Renovierungszeit konnte der vordere Teil der alten Schule (lange Zeit auch als Antiquitätengeschäft genutzt) jetzt auch Museumszwecken zugeführt werden. Die neuen Räume wurden, wie schon das ursprüngliche Museum, wieder von Thomas Scheuffelen und Albrecht Bergold vom Deutschen Literaturarchiv Marbach gestaltet, und auch unser Freundeskreis hatte die Möglichkeit, angesammelte Exponate zu Mörikes Zeit in Cleversulzbach einzubringen.