Erlebnisreiche Frühjahrswanderung

Am 17.04.2011 fand eine gemeinsame Wanderung von Natur- und Mörikefreunden statt.

Welch schöne Flecken hatte sich Eduard Mörike ausgesucht, wenn er sich von seinen Alltagsgeschäften zurückziehen wollte.
Am Sulzbach entlang oder auf der damals Verrenberg, heute Föhrenberg genannten Anhöhe konnt er den Diestelfalter im April oder den Frühlingsbeginn beobachten. Das alles und noch viele andere Eindrücke konnte die Wandergruppe auf dem Mörike-Pfad nachempfinden, die dem gemeinsamen Aufruf des Freundeskreises und dem NABU Unteres Kochertal gefolgt waren.
Die 18 Wander-, Natur- und Mörikefreunde wurden bei schönstem Wetter von Günther Wilfert vom NABU begrüßt und anschließend von Werner Uhlmann (Vorsitzender Freundeskreis Mörike-Museum Cleversulzbach) mit Mörikes passendem Frühjahrsgedicht "Er ist's" auf den Rundweg eingestimmt.
Werner Uhlmann informierte an markanten Stellen über die Ortsgeschichte, die landschaftliche Entwicklung und wie Eduard Mörike, der von 1834 bis 1843 hier gelebt hat, diese Umgebung gesehen und in vielen Gedichten, aber auch Briefen beschrieben hat.
Was zu dieser Jahreszeit alles am Wegrande wuchs und blühte, das erfuhr die Gruppe von Ilse Oette, die auch wusste, wo noch Wildtulpen und Traubenhyazinthen in den Weinbergen wuchsen. Dazu hatte sie auch noch das eine oder andere Mörike-Zitat parat und als Überraschung kleine selbstgebackene Osterhasen, die vorzüglich mundeten.
Passend dazu erklärte Werner Uhlmann, wie Eduard Mörike die alte Frage, wer zuerst da war, die Henne oder das Ei, ganz einfach in seinem Gedicht "Auf ein Ei geschrieben" geklärt hat, nämlich:
Wäre das so schwer zu lösen?
Erstlich ward ein Ei erdacht:
doch weil noch kein Huhn gewesen,
Schatz, so hat's der Has gebracht
.
Die Wandergruppe war sich einig: Dieses Einbinden von Eduard Mörikes Gedanken und Empfindungen in die vom Frühling erwachte Natur war eine glückliche Idee vom NABU und vom Freundeskreis Mörike-Museum und man konnte Mörikes Zitat "Es ist heute ein so schöner goldiger Tag, als nur je im Frühling einer vom Himmel fallen kann" voll bestätigen.


Mörike-Museum, Sonntag, 17. April 2011