Mörikefest am 3. Juli 2011
Zahlreiche Gäste besuchten das Mörikefest am 3. Juli 2011
Fleißige Hände hatten wie jedes Jahr im Museumshof und im Saal Tische schön geschmückt und das große Zelt für Speisen und Getränke gerichtet. Im Saal waren die Kalender in passenden Gruppierungen aufgehängt. Die Gäste konnten kommen und kamen auch in erfreulicher Anzahl, trotz der vielen anderen Feste in der Region.
Zur Eröffnung der Kalenderausstellung sang Sonja Wagenblast Mörikes „Ein Stündlein wohl vor Tag…“in der Vertonung von Robert Franz. Sie wurde begleitet am Flügel von Albina Baumbach. Beide von der Musikschule Neuenstadt.
In seiner Einführung ging Werner Uhlmann auf die lange Geschichte des Kalenders und die verschiedenen Kalendersysteme, wie Mondkalender, Solarkalender u.a. ein. Der heute weltweit angewendete Gregorianische Kalender (benannt nach Papst Gregor XIII.) entstand Ende des 16. Jahrhunderts. Interessant in Uhlmanns Einführung auch die Erklärung der Namen für die sieben Wochentage. Zum Schluss gab er zu den ausgestellten Kalendern (alle stammen aus den Sammlungen von Ilse Oette und Werner Uhlmann) Hinweise zu ihrer Entstehung und deren Betrachtungsweise.
Abschließend sang Sonja Wagenblast noch zwei Stücke, von denen das Riduto la Calma von W.A. Mozart besonders gefühlvoll vorgetragen wurde. Die Zuhörer dankten beiden mit viel Applaus und konnten sich dann der Betrachtung der ausgestellten Kalender widmen. (Darin zu blättern war ausdrücklich erlaubt).
Schon bald danach begeisterte das Trompetenensemble der Musikschule Neuenstadt unter der Leitung von Rozmurat Arnakuliyev mit Händels Feuerwerkmusik, dem Inka-Lied „El condor pasa“ und einem Potpourri von Gershwin-Melodien das Publikum.
Einer der Trompeter, Hannes Leonhard, setzte sich spontan an den für Albina Baumbach zur Kaffeestunden-Musik bereitstehenden Flügel und übernahm für sie den ersten Teil der Unterhaltungsmusik. Hier zeigte sich, dass der junge Musiker nicht nur mit der Trompete sondern auch mit dem Flügel bestens vertraut ist.
Gute Stimmung herrschte bei Kaffee und hausgemachtem Kuchen im Saal, aber auch im Museumshof bei zünftigen schwäbischen Gerichten und passenden Getränken.
Zum abschließenden Konzert des Kammerorchesters der Musikschule Neuenstadt am Abend fanden sich alle Besucher in der St. Jostkirche ein. Unter der Leitung von Monika Horn spielte das Orchester, das gezielt mit Musikern aller Altersklassen besetzt ist, sechs ins Ohr gehende Stücke. Nach dem Walzer von Schubert und dem 1. Satz der Sonata für Streicher von Rossini, betrat Pfarrer Ulrich Weber die Kanzel und trug aus Eduard Mörikes Investiturrede von 1834, seinem berühmten Amtsvorgänger, wie er sagte, einige markante Auszüge vor.
Es folgten der mit Bravour vorgetragene Blumenwalzer von Tschaikowsky und ein mexikanischer Tanz. Und mit Musik aus dem Film „Fluch der Karibik“ zeigte man, dass nicht nur klassische Stücke zum Programm gehören. Nach viel Applaus sorgte das Orchester mit der Zugabe aus „Balu der Bär“ für eine schöne Abschlussstimmung.
Draußen hatte inzwischen der kühle Wind nachgelassen, und viele Besucher genossen im Museumshof bei einem Glas Turmhahn-Sekt oder Wein oder Saft, vor allem aber auch bei reger Unterhaltung den Ausklang des diesjährigen Mörikefestes, das trotz des Überangebots an Festen in der Region sich einen treuen Besucherkreis erhalten hat.
Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass alle beteiligten Künstler und Künstlerinnen von Werner Uhlmann zum Dank mit einer Flasche Turmhahn-Sekt oder einem Mörike-Buchgeschenk bedacht worden sind.
Mörike-Museum, Montag, 04. Juli 2011