Rückblick auf das Mörike-Fest am 29.06.2014

Mörike-Fest, Vernissage der Ausstellung "Das blaue Genie" und ein tolles Konzert - all dies konnte man am Sonntag 29.06.14 im Mörike-Museum in Cleversulzbach geniesen.

Sonntag, 29. Juni 2014, 13:30 Uhr: Es nieselt leicht, als die Mitglieder des Freundeskreis Mörike-Museum Cleversulzbach letzte Hand anlegen. Das Mörike-Fest soll wieder ein eindrucksvolles und denkwürdiges Erlebnis werden. Bürgermeister Norbert Heuser und seine Frau treffen ein. Jetzt kann es losgehen.
Mit seiner Bariton-Stimme zu „Frühlingsglaube“ von Fr. Schubert, begleitet von seinem Vater Klaus am Flügel, bereitet Tim Winkelhöfer den akustischen Empfang der Zuhörer in der Welt der Kunst und Poesie.
Bürgermeister Norbert Heuser nimmt in seinem Grußwort den künstlerischen Faden auf und spinnt ihn weiter, schlägt den Bogen vom historischen Wirken des Dichters, Schriftstellers, Redakteurs und Publizisten Hermann Kurz zur aktuellen Weltlage und würdigt sein Wirken für Freiheit und Unabhängigkeit. Mit einem Blick auf den Rahmen der Veranstaltung und dem Dank der Stadt an diejenigen, die mit diesem Rahmen die Veranstaltung möglich gemacht haben, gibt Herr Heuser zurück an Tim Winkelhöfer.
Tim begeistert ein weiteres Mal mit dem Stück „The Roadside Fire“ von R. Vaughan Williams die Zuhörer. Nach verdientem begeisterten Applaus übernimmt Andreas Vogt zur Einführung in die Ausstellung.
Andreas Vogt vom Kulturamt der Stadt Reutlingen führt in einem langen trockenen Bericht in eine langweilige Materie ein – wer so dachte wurde rasch eines besseren belehrt. Mit großer und ansteckender Begeisterung, tiefem Fachwissen und ohne die oft üblichen Fremdworte zieht Herr Vogt die Zuhörer in seinen Bann. In lebhaften Bildern zeichnet er Hermann Kurz als geistigen Rebell seiner Zeit, der nach seiner theologischen Ausbildung „lieber tot sein als Vikar“ sein möchte, und bringt so manchem Mörike-Kenner einige neue Aspekte der Freundschaft zwischen Mörike und Kurz bei.
Auch das dritte von Tim fulminant vorgetragene Stück „Der verzweifelte Liebhaber“ von Hugo Wolf begeistert die Anwesenden.
Werner Uhlmann dankt Herrn Heuser für die Einführung, Herrn Vogt für die interessanten Ausführungen und Tim Winkelhöfer für seine akustischen Beiträge. Mit Hinweis auf das Mutter-Tochter-Konzert um 18 Uhr verabschiedet Herr Uhlmann die Anwesenden vom ersten offiziellen Teil des Mörike-Festes.
Tim schließt, nun schon bekannt gekonnt vorgetragen, mit „Papageno“ von Mozart den ersten Teil des Mörike-Fests im oberen Museumssaal.
Mit drei Musikstücken trägt das Trompeten-Ensemble der Musikschule Möckmühl-Neuenstadt, Jonathan Scholl, David Gazarian und Paul Ulrich Schuster, den künstlerischen Gedanken in den inzwischen sonnendurchfluteten Hof des Museums, in dem immer mehr Gäste bei Kaffee, Kuchen und Getränken dem Konzert entgegensehen.
17:55 Uhr: Mutter Regine Böhm und Tochter Lisa besprechen die letzten Details ihres Auftritts. Gunter Wacker macht sich am Flügel bereit. Es werden weitere Stühle aufgestellt, der obere Saal im Museum platzt fast und der Besuchermenge. Die Spannung in der Luft ist förmlich zu spüren; gleich beginnt das Konzert.
Bernhard Jaeger-Böhm, der Ehemann von Regine Böhm, führt durch das weitere Programm. Er erläutert die Stücke der einzelnen Liedvorträge und Programmpunkte, die von Regine und Lisa Böhm, begleitet von Gunter Wacker, dargeboten werden. Miteinander und gegeneinander singend schaffen die beiden Damen eine Atmosphäre, die in ihrer Professionalität für jedes renommierte Theater Deutschlands reichen würde. Die Zuhörer sind begeistert, womit es nicht verwunderlich ist, daß die Damen und Herren nach dem umfangreichen Programm als Zugabe eine Vertonung von Mörikes „ Die Schwestern“, 1837 in Cleversulzbach bei einem Spaziergang nach Neuenstadt, rechts des Sulzbaches entstanden vortragen, die von den Zuhörern mit anhaltendem Applaus gewürdigt wird.
Werner Uhlmann dankt Familie Böhm und Herrn Wacker für den gelungenen Abend und lädt alle Gäste ein, den Abend bei interessanten Gesprächen im Museumshof ausklingen zu lassen, was gerne angenommen wurde.


MS


Mörike-Museum, Donnerstag, 03. Juli 2014

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