Württemberger Weingeschichten

Bei einem Glas Turmhahnsekt und Weinen aus dem Kocher- und Brettachtal werden am Sonntag, 16. Oktober 2016 im Mörike-Museum in Cleversulzbach um 17:30 Uhr Württemberger Weingeschichten vorgestellt. Das Exposé finden Sie hier:

Wolfgang Alber/Andreas Vogt (Hg.)
Württemberger Weingeschichten
Eine literarisch-kulturhistorische Anthologie
Mit einem Vorwort von Stuart Pigott

„Ein Wirtemberger ohne Wein,/ Kann der ein Wirtemberger sein?“ Friedrich Schillers Frage in der
„Anthologie aufs Jahr 1782“ ist rein rhetorisch, denn Weinbau und Weinkultur prägten das Land über die Jahrhunderte und spiegeln sich auch in zahlreichen literarischen Zeugnissen wider. Unsere poetische Weinlese spannt einen Bogen vom Minnesänger Gottfried von Neifen bis zum Meisterkoch Vincent Klink, sie umfasst promilleselige Trinklieder von Ludwig Uhland und Eduard Mörike ebenso wie Friedrich Hölderlins Hymnus auf das selige Land mit den weinbestockten Hügeln, Ernst Blochs Erkenntnisse über den klugen Rausch oder Walle Sayers lyrische Degustationsnotizen.
Wissenschaftler, Kulturhistoriker und Feuilletonisten wie Johann Philipp Bronner, Carl Theodor Griesinger, Carlheinz Gräter und Michael Klett denken über das Weinland, die Weingärtner, Weinberge und Weinsprache nach, Thaddäus Troll lästert über vorgebliche Kenner, daneben geht es um Besenwirtschaften und Weiberzechen, Gôgenwitze und Rebenretter.
Die Anthologie versammelt neben bekannten Autorinnen und Autoren viele Neu- und Wiederentdeckungen wie Friedrich Haug, Friedrich Christoph Weisser oder Sebastian Sailer. Sie ist in sieben Kapitel gegliedert, die sich wie Achtele genießen lassen: Land der Dichter und Trinker – Die Tücken der Ökonomie – WeinKulturLandschaft – Trollinger und Elender – Die Wissenschaft vom Wein – Rausch und Nüchternheit – Wein, Weib, Gesang.
In seinem Vorwort schreibt der bekannte britische Weinjournalist und Rieslingexperte Stuart Pigott über die önologische Revolution im alten Weinländle. Auch der Rebspiegel hat sich gewandelt, neben traditionelle Sorten wie Trollinger und Lemberger sind internationale Reben wie Sauvignon Blanc oder Chardonnay getreten. Und für heimische Vierteleschlotzer und rei?gschmeckte Weinliebhaber gelten gleichermaßen die Verse aus Justinus Kerners „Wanderlied“: „Wohlauf! noch getrunken/ Den funkelnden Wein!“

Die Herausgeber
Wolfgang Alber, 1948 geboren in der Wein-Metropole Heilbronn, lebt als Journalist und Kulturwissenschaftler in der Wein-Diaspora in Reutlingen. 1988 mit dem Journalistenpreis des Deutschen Weininstituts ausgezeichnet. Veröffentlichungen zur Kulturgeschichte, Landeskunde und Landesliteratur. Hat im Klöpfer & Meyer Verlag „Landschaftsbilder“ von Gustav Schwab in der
„Kleinen Landesbibliothek“, mit Brigitte und Hermann Bausinger „Albgeschichten“, mit Carlheinz Gräter und Andreas Vogt „Geschichten aus Hohenlohe und Tauberfranken“ herausgegeben.

Andreas Vogt, 1970 in Ellwangen/Jagst geboren, lebt als Kulturwissenschaftler in Reutlingen. Arbeitete in Editionsprojekten sowie als Regieassistent, Dramaturg und Autor am Theater Lindenhof Melchingen. Seit 2007 beim Kulturamt der Stadt Reutlingen. Hat im Klöpfer & Meyer Verlag
„Erzählungen und Erinnerungen“ von Isolde Kurz in der „Kleinen Landesbibliothek“, mit Werner Ströbele die demokratische Streitschrift „Das freye Wort“ von Hermann Kurz sowie mit Wolfgang Alber und Carlheinz Gräter „Geschichten aus Hohenlohe und Tauberfranken“ herausgegeben.


Mörike-Museum, Mittwoch, 12. Oktober 2016

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